Nymphen

Die große Familie der schönen Mädchen, die in allen größeren Pflanzen und in allen Naturdenkmalen der Erde wohnen. Die Familie verzweigt sich in mehrere Äste, wobei jeder anders heißt. Die Dryaden sind die Wald- und Baumnymphen, die Napaeae leben in den Tälern und dem niedrigeren Gehölz, und die Oreaden sind die Berg- und Grottennymphen. Ein anderer Familienzweig ist mit dem Wasser verbunden.

Die Nymphen haben nur die eine Aufgabe, nämlich die Schönheiten der Natur noch zu vergrößern. Jede Umgebung erscheint noch schöner durch den Anblick einer schlanken, nackten Maid, die mitten zwischen Bäumen und Steinen erscheint.

Allerdings sind die Nymphen den Sterblichen gegenüber sehr scheu, und es gelingt nur selten, sie zu sehen. Eine Dryade beispielsweise kann sich sofort in einen schlanken Baum verwandeln, sobald sie spürt, daß ein sterblicher Mann sie erblickt.

Im allgemeinen verfügen die Nymphen über zarte, süße Stimmen, so daß ihr Gesang oder ihre Unterhaltung mit dem Wind, der durch die Baumwipfel weht, verwechselt werden kann oder mit dem Gesäusel eines Baches, der über die Kiesel plätschert. Werden sie aber von Satyrn verfolgt, schreien sie laut, und sie können auch ziemlich unfeine Lieder singen, wenn sie an den von Pan oder anderen Waldgottheiten organisierten Festen teilnehmen. Ihr Tanz ist äußerst anmutig, und die seltenen Berichte von Leuten, die Nymphen während ihres Frühlingstanzes gesehen haben, sind nur unzulängliche Beschreibungen der zauberhaften Schönheit eines solchen Nymphenreigens.

Da die Nymphen aber soviel Zeit haben, sind sie immer wieder die Ursache von Querelen zwischen Göttern und Sterblichen, hervorgerufen durch mädchenhafte Bosheit oder durch die zahlreichen Liebesaffären der jungen Damen.

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