Ein gnomähnliches Völkchen. Es lebt in der Gebirgsregion, die sich von Frankreich in die Schweiz hinein erstreckt. Die Bezeichnung ist vielleicht eine Verballhornung von barbes glacées, »Eisbärte«. Im Gegensatz zum üblichen Verhalten über-»wintern« die Barbegazi im Sommer und tauchen erst wieder auf, wenn es zum erstenmal kräftig geschneit hat. So sieht man sie kaum, solange die Temperatur noch über Null ist. Sie begeben sich niemals unter die Baumgrenze, und die wenigen Exemplare, die von Bergwanderern eingefangen und in Alpendörfer gebracht werden konnten, überlebten nur kurz.
Barbegazi erinnern sehr an die Gnome anderer Regionen, bis auf ihre großen Füße und die Tatsache, daß ihre Haare und Bärte eher Eiszapfen gleichen. Ihre langen Füße dienen ihnen als eine Art Kombination von Ski und Schneeschuh. Die Barbegazi können damit bemerkenswert schnell über die Schneefelder rennen oder beinahe senkrechte Hänge wie auf Skiern hinuntergleiten.
Die Barbegazi wohnen in einem Labyrinth von Höhlen und Tunnels, das sie sich ganz oben in Gipfelnähe der höchsten Berge anlegen. Die winzigen Öffnungen verbarrikadieren sie mit einem Vorhang aus Eiszapfen.
Ihre Sprache klingt so ähnlich wie das Pfeifen der Murmeltiere, dieser kleinen Säugetiere der Schweizer Alpen. Über weite Entfernungen unterhalten sie sich jedoch in schaurigen Heultönen, das man für das Heulen des Winds zwischen den Felsen halten kann oder für die Töne des Alphorns.
Das Verhalten der Barbegazi dem Menschen gegenüber ist noch ungewiß. Einige Bergsteiger glauben, daß die Bernhardiner-Hunde große Hilfe von Barbegazi erhalten, andere wiederum meinen, daß die Gnome mit Pfiffen oder Heulgeräuschen vor drohenden Lawinen warnen, obwohl sie selbst Lawinen lieben und auf ihnen die Berge hinabrutschen.
Die Lebensgewohnheiten der Barbegazi werden wohl zum großen Teil weiterhin für uns Menschen im dunkel verborgen bleiben, denn sie sind gewöhnlich nur dann zu sehen, wenn Schneestürme und eisige Temperaturen die Bergsteiger dazu zwingen, wieder hinunterzusteigen.