Trolle

Die Riesen der skandinavischen Wildnis. Sie leben in den Wäldern, den Berg- und Moorgebieten. Einige von ihnen tauchen niemals aus ihren unterirdischen Höhlen auf, und man nimmt an, sie seien die Herren der Goblins. Manchmal kann ein einsamer Wanderer ihre unterirdischen Grunz- und Knurrlaute hören, wenn sie ihre bedauernswerten Untertanen von einer Aufgabe zur anderen hetzen.

Trolle kann man regelmäßig während der hellen Nächte im nordischen Sommer sehen, wenn die Sonne nur ein klein wenig unter den Horizont sinkt und das ganze Land in ein geheimnisvolles stilles Dämmerlicht eingehüllt ist. Dann singen keine Vögel, und kein Wind bläst, und sogar Flüsse und Wasserfälle scheinen schneller zu fließen. Dann wenn das Licht zum Sehen gerade noch ausreicht, alle ehrlichen Leute aber bereits schlafen, erscheinen die Trolle und schweifen über das Land.

Trolle sind den Menschen gegenüber gelegentlich feindlich eingestellt und beißen jeden in den Nacken, dem sie bei ihren Wanderungen begegnen. Dann wieder kidnappen sie schlafende Kinder, und niemand weiß, warum sie dies tun. Auch auf Haustiere haben sie einen unguten Einfluß.

Sobald sich ein Troll in der Nachbarschaft aufhält, geben weder Kühe noch Rentiere Milch, die Hühner legen keine Eier mehr, die Pferde vernachlässigen ihre Arbeit, und sogar Hunde und Katzen verstecken sich.

Man sagt, daß ein Mensch nie mehr der gleiche ist, nachdem er einen Troll gesehen hat. Aus diesem Grund gehen die Leute nur ungern aus ihren Häusern während dieser geheimnisumwitterten Stunden der Nordsommernächte, und sie achten darauf, daß ihre Kinder wohlbehütet im Bett liegen. Es gibt sehr neugierige Trolle, die in die Fenster hineinschauen oder sogar ihre spitz zulaufenden Arme in die Häuser stecken, um menschliche Besitztümer anzufassen. Der beste Schutz dagegen ist es, alle Türen und Fenster fest zu verschließen und die Vorhänge vorzuziehen. Dann kann man ruhig bis zu den ersten Sonnenstrahlen schlafen, mit denen die Trolle sich in ihre Verstecke verziehen. Sie wagen es nicht, bis zum Sonnenaufgang zu bleiben, denn durch das Sonnenlicht würden sie in Steine verwandelt.

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