Mopaditis

Die Todesgeister, die in einigen Gegenden Nordaustraliens hausen. Normalerweise leben sie in Gruppen und leisten sich gegenseitig Gesellschaft, doch es kommt schon mal vor, daß einer von den anderen getrennt wird. Der einsame Mopaditi hat ein großes Verlangen nach Gesellschaft und wird versuchen, den Geist einer lebenden Person zu stehlen.

Ein allein durch das Buschland wandernder Australier erkennt sehr schnell, ob sich ein einsamer Mopaditi in der Nähe befindet. Wenn in der Mittagshitze alle Vögel schweigen, dann spürt er, wie ihm unsichtbar jemand folgt. Er kriegt Gänsehaut, und die Haare stehen ihm zu Berge, doch versucht er natürlich, den Mopaditi zu verscheuchen, indem er lauthals singt und ruft.

Am besten ist es, er macht sich eine hell lodernde Fackel und wedelt damit über seinem Kopf in der Hoffnung, daß Rauch und Flamme ihn schützen werden.

Doch ein einsamer Mopaditi ist so ausgehungert nach Gesellschaft, daß der Geist eines Wanderers im Busch bleibt, wenn er selbst ins Lager wankt. Medizinmänner geben sich große Mühe, den Geist wieder in den erschöpften Körper zurückzubringen, doch leider mit nur wenig Erfolg. Und bald muß der Stamm wieder einmal das Todeslied für ein Opfer der Mopaditis singen.

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