Knockers oder Knackers

Diese nützlichen unterirdischen Geister sind schon aus den Zeiten der Phönizier bekannt. Sie segelten vom östlichen Mittelmeer bis nach Cornwall, um dort ihre Handarbeiten gegen Zinn, Silber, Kupfer und Blei einzutauschen. Vor der Ankunft der Phönizier mußten die Bergleute Cornwalls nicht allzu tief graben, um genügend Erze für ihren eigenen Gebrauch zu finden. Doch der Überseehandel brachte eine so große Nachfrage, daß die Bergleute tiefe Schächte in das Innere der Erde bohren mußten.

Dabei hörten sie bald rätselhafte Klopfgeräusche. Sie dachten zuerst, das seien die Arbeitsgeräusche anderer Bergleute, die in der Nähe zu Werke waren. Doch die Erfahrung lehrte sie bald, daß die Geräusche sie entweder vor einer drohenden Gefahr warnten, etwa einem einbrechenden Stollen oder Schlagwetter, oder sie zu einer besonders reichen Erzader führten.

Die Bergleute studierten schnell die Wissenschaft der Knockologie, und begabte Knockologen konnten leicht den Code der Knockers entziffern, der sie in alle Richtungen führte oder ihnen befahl, sich in acht zu nehmen.

Als die Bergleute Cornwalls emigrierten und in die unterschiedlichsten Gegenden der Welt gelangten, entdeckten sie bald, daß es überall Knockers gibt. Nur manchmal haben sie etwas andere Namen. So heißen die Knockers in Australien zum Beispiel Knackers. Das lernten die Bergarbeiter aus Cornwall, als sie in den Kupferminen Südaustraliens arbeiteten.

Doch niemals hat jemand mehr als nur einen flüchtigen Blick auf die Knockers werfen können. Trotzdem nimmt man an, daß ein Knocker eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Gnom hat.

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