Echo

Eine Nymphe aus der Familie der Oreaden oder Bergnymphen, die in Berghöhlen und Grotten wohnen. Der große Gott Zeus, dem nichts mehr Spaß machte, als anmutige Nymphen zu verführen, machte aus ihr eine Mitverschwörerin während dieses Zeitvertreibs. Seine Gemahlin Hera wurde mißtrauisch, da Zeus ständig den Olymp verließ. Doch immer wenn sie zur Erde hinabstieg, in der Hoffnung, Zeus in den Armen einer Nymphe zu erwischen, wurde sie von Echo verwirrt. Auf Zeus Befehl sang, plauderte und plapperte Echo so laut, bis Hera sich nicht mehr erinnern konnte, warum sie eigentlich auf die Erde gekommen war.

Doch schließlich begriff Herd das Verhalten von Echo und verdammte die Nymphe zu ständiger Schweigsamkeit. Sie durfte nur die jeweils letzten Wörter wiederholen, die sie gehört hatte. Echo litt sehr unter dieser Strafe, vor allem als sie den schönen jungen Narziss traf und sich auf den ersten Blick in ihn verliebte. Auf seine glühenden Liebesschwüre konnte sie nicht anders antworten, als daß sie das letzte Wort eines jeden von ihm gesprochenen Satzes wiederholte. Natürlich dachte Narziss, sie mache sich über ihn lustig, und suchte das Weite.

Echo kehrte in die Berghöhle zurück, wo ihre Familie wohnte. Dort pflegte sie ihren Kummer, bis sie an gebrochenem Herzen starb. Ihre Knochen verwandelten sich in Berggestein, aber ihre Liebe zu Narziss war so groß, daß ihre Stimme heute noch lebt und die Hoffnung hegt, ihm doch eines Tages antworten zu können.